Ambidextrie: Wenn Menschen mit beiden Händen gleichermaßen geschickt sind.
Organisationale Ambidextrie: Die Kunst gleichzeitig Exploitation und Exploration zu betreiben. Wenn Organisationen ihr bestehendes Geschäft kontinuierlich verbessern und gleichzeitig fähig sind, ihr zukünftiges Geschäft erfolgreich aufzubauen.

Ambidextrie als Denk- und Handlungsmodell für die Transformation

Das Konzept der Ambidextrie ist ein exzellentes Denk- und Handlungsmodell für die Zeit einer großen Transformation, z.B. Digitale Transformation oder Nachhaltigkeitstransformation. Es zeigt frühzeitig die zu erwartenden Spannungen und Trade-Offs zwischen Exploration und Exploitation auf und hilft dabei, beide Welten in Hinblick auf einen nachhaltigen Geschäftserfolg auszubalancieren.  Ambidextrie-Forscher haben über Jahrzehnte vor allem drei Ausprägungen organisationaler Ambidextrie identifiziert:

Sequentielle Ambidextrie

Zeitliche Trennung von Exploration und Exploitation

Strukturelle Ambidextrie

Örtliche und/oder organi­satorische Abtrennung von Exploration und Exploitation

Kontextuelle Ambidextrie

Balancieren von Exploration und Exploitation je nach Kontext innerhalb einer Organisations­einheit

Literatur

  • Duncan, Robert B. (1976): The Ambidextrous Organization: Designing Dual Structures for Innovation. In: Ralph H. Kilmann, Louis R. Pondy und Dennis P. Slevin (Hrsg.): The Management of Organization Design. New York [u.a.]: North-Holland, p. 167–188.
  • Gibson, C. B.; Birkinshaw, J. (2004): The Antecedents, Consequences, and Mediating Role of Organizational Ambidexterity. In: Academy of Management Journal 47 ( 2 ), p. 209–226.
  • March, James G. (1991): Exploration and Exploitation in Organizational Learning.In: Organization Science, 2 ( 1 ), p. 71–87.
  • O’Reilly, Charles A.; Tushman, Michael (2013): Organizational Ambidexterity: Past, Present and Future. In: Academy of Management Perspectives 27 ( 4 ), p. 324–338.
  • Raisch, S.; Birkinshaw, J. (2008): Organizational Ambidexterity: Antecedents, Outcomes, and Moderators. In: Journal of Management 34 ( 3 ), p. 375–409.